Begleiter mit gewissen Vorzuegen by Kelly Hunter

Begleiter mit gewissen Vorzuegen by Kelly Hunter

Autor:Kelly Hunter [Hunter, Kelly]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783802595622
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-05-21T22:00:00+00:00


6

»Wie viel hast du gehört?«, fragte Alex, sobald er sich außer Hörweite von Theodore Moreau glaubte.

»Ich habe Schweigen gehört«, murmelte sie mit einem fragenden Blick in seine Richtung. »Jede Menge davon. Schätze, ihr hattet nicht viel gemeinsam.«

Alex blieb stehen, zog sie an sich und küsste sie, damit er nicht antworten musste. Ausgiebig genoss er ihre Wärme, denn bei dem Gedanken, sie in ein paar Wochen verlassen zu müssen, wurde ihm eiskalt. Er wusste nicht, wie lange sie sich küssten. Mund an Mund, mal hungrig, mal zärtlich. Sie küssten sich, das war alles, und Alex wollte, dass es nie aufhörte.

»Dann hast du ihn also gefunden.«

Die Stimme kam von weit entfernt, vom anderen Ende des Flurs. Alex erstarrte und unterbrach den Kuss, um den Kopf zu Olivia Moreau zu wenden.

»Ja«, murmelte Nina und legte die Wange an seine Schulter. »Ich habe ihn gefunden.«

»Vielleicht kämt ihr beide schneller die Treppe hoch, wenn du ihn loslässt«, schlug Olivia Moreau vor.

»Vielleicht.« Widerstrebend löste Nina sich von ihm, und Alex schenkte ihr ein schiefes Lächeln. So viel zum Thema, sich hier heimlich Küsse zu stehlen.

»Alexander, hat Nina mit Ihnen schon über das Frühstück und die Pläne für morgen gesprochen?«, fuhr Ninas Mutter fort. »Frühstück im Garten hinter dem Haus um neun? Eine Runde Golf für die Gentlemen später am Vormittag? Ich bin sicher, wir können geeignete Golfkleidung für Sie auftreiben.«

»Mrs Moreau …«

»Nennen Sie mich doch bitte Olivia.«

»Olivia, ich danke Ihnen, dass Sie mich mit einbeziehen, aber ich habe mir für morgen Vormittag schon vorgenommen, Bellefleur ein wenig zu erkunden. Ich breche früh am Morgen auf, suche mir in der Stadt ein Zimmer und mache mich dort für die Hochzeitsfeier bereit. Dann treffe ich Sie alle auf der Plantage. Ich freue mich schon darauf.«

Er wollte den Hochzeitsvorbereitungen nicht im Weg stehen. Man brauchte schließlich kein Genie zu sein, um zu wissen, dass das bei Weitem das Beste war.

»Ein anderes Mal dann.«

Olivia Moreau schien fest entschlossen zu sein, ihm das Gefühl zu geben, willkommen zu sein, ganz gleich, wer er war. Das gefiel ihm. Anders als der Richter zeigte sie ihm gegenüber keinerlei Missbilligung. Alex fragte sich, ob sie es wohl schon geschafft hatte, auch ihrer Tochter das Gefühl zu geben, zu Hause willkommen zu sein.

»Nina muss Sie noch einmal zu uns mitbringen.«

»Ein andermal gern«, sagte er freundlich. Zurück im Foyer nahm er ihre Reisetaschen und folgte Nina und ihrer Mutter die Treppe nach oben.

Sie stellten Ninas Gepäck in Honeys Zimmer ab. Olivia blieb bei Honey und überließ es Nina, ihm zu zeigen, wo er schlafen sollte. Nicht weit den Gang hinunter blieb Nina zögernd vor einer Tür stehen.

»Erinnerungen«, sagte sie leise. »So was Lästiges.«

Dann straffte sie die Schultern, öffnete die Tür und trat ein.

Es war kein Kinderzimmer. Das französische Bett zierte eine Tagesdecke in einem neutralen Muster aus Weiß, Blau- und Grautönen. Es gab haufenweise Kissen. Frische Blumen auf dem Kaminsims. Alex fragte sich, was sich in dem Zimmer in den vergangenen sieben Jahren verändert haben mochte, doch Nina sagte nichts.

Auf dem Nachttisch unter der Lampe saß ein alter Teddybär.



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